Taxiverband kritisiert ‚Unheilige Allianz von Uber und Daimler contra Taxibranche‘

Berlin, 21. Januar. Daimlers glanzvoller Stern sinkt bei den Taxifahrern: „Wer sich gemeinsam mit Uber engagiert, arbeitet gegen unsere Branche“, so Ertan Ucar, Vorsitzender von Taxi Deutschland e.V. „Daimler und Uber investieren beide über das Nürnberger Unternehmen Carpooling gemeinschaftlich in die Plattform ‚Mitfahrgelegenheit‘“, erläutert er. „‚Während wir mit dem Mindestlohn-Anforderungen ums Überleben kämpften, steuert Daimler mit diesem Konstrukt in die direkte Zusammenarbeit mit Uber gegen unsere Fahrer und zugleich mit kräftigen Rabattaktionen ihrer Tochter myTaxi in einigen Städten auf die Gegenspur zu unseren Zentralen.“ Taxi Deutschland e.V. hatte gemeinsam mit weiteren Berliner Branchenvertretungen die Taxi-Demo in der Hauptstadt im vergangenen Sommer als Teil der europaweiten Bewegung contra Uber organisiert.

Fahrer und Zentralen sehen die Konzernaktivitäten Daimlers kritisch: „Einerseits unterstützen wir mit jeder Entscheidung für ein Fahrzeug mit Stern das Image des Stuttgarter Unternehmens und gleichzeitig positioniert sich der Konzern ausgerechnet mit jenen, die unsere Struktur und die Branche abschaffen wollen“, bekräftigt Hermann Waldner, der mit Taxi Berlin alleine in der Hauptstadt jährlich über acht Millionen Fahrten für 5700 Taxis vermittelt und unter dem Dach der App taxi.eu europaweit rund 130 Taxi-Zentralen mit über 65.000 Fahrern vereint. „Als Autobauer sollte sich Daimler klar für die Fahrer ihrer Limousinen engagieren, statt eine unheilige Allianz gegen die Taxibranche zu knüpfen“, so Waldner.

„Rund 25.000 kleine und mittelständische Taxiunternehmen sind das Fundament der Taxi-Branche in Deutschland. Wir versuchen alles, um den Mindestlohn-Anforderungen und zugleich den Qualitätsansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden. Da ist es schon erstaunlich, dass ausgerechnet einer unserer wichtigsten Branchenpartner mit jemandem gemeinsame Sache macht, der vollmundig europaweit zwar tausende neuer Microjobs verspricht, zugleich aber hier in Deutschland und anderen Ländern eine ganze Branche arbeitslos machen möchte“, sagt Ertan Ucar.

Der Daimler-Konzern hatte laut Medienberichten bereits im Jahr 2012 rund 17 Prozent des Nürnberger Startups Carpooling erworben und ist mit Wilfried Steffen, Head of Business Innovation of Daimler AG, im Board des jungen Unternehmens vertreten. Mitfahrgelegenheit.de ist die Internet-Plattform von Carpooling und hat nach eigener Darstellung das Uber-System integriert. Zugleich baut Daimler mit der Tochter myTaxi einen Konkurrenten der Taxizentralen in Deutschland auf.

Die Taxi-Branche positioniert sich hingegen mit eigenen Apps: taxi.eu ist als White-Label App oder unter der Marke taxi.eu für Taxizentralen entwickelt worden, die Services werden in die bestehenden Vermittlungs- und Flottensysteme integriert. Die Smartphone-Applikation arbeitet aktuell mit über 130 Taxizentralen in mehr als 100 Städten zusammen. Sie ist Mitgründer und Teil des “Global Taxi Network” der IRU (International Road Union).

Über taxi.eu

Derzeit fahren über 62.000 Taxis mit rund 160.000 Fahrern in mehr als zehn europäischen Ländern für taxi.eu, etwa in den nationalen Metropolen Luxemburg, Amsterdam, Kopenhagen, Prag, Wien und Berlin sowie den Schweizer Zentren Basel, Genf, Lausanne und Zürich und im französischen Lyon. Ab 2015 ist die App taxi.eu auch in Istanbul und Athen verfügbar. In allen Ländern arbeitet die App den landeseigenen Rechtsvorschriften entsprechend. In 4.500 deutschen Städten und Gemeinden verbindet die App zudem direkt mit der nächsten regionalen Taxivermittlung. Die Applikation zählt rund 2,9 Millionen Downloads.

TaxiDeutschland
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Ertan Ucar
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E-Mail: berlin@taxideutschland.eu
http://www.taxideutschland.eu

taxi.eu / Taxi Berlin
Hermann Waldner
Geschäftsführer
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